Mit fünf Sportlerinnen und Sportlern war die Rudervereinigung Kappeln im TSV Kappeln von 1876 e.V. bei der zentralen Langstreckenregatta des Deutschen Ruderverbandes in Leipzig vertreten.
Der 20-jährige Til Schindhauer musste in Leipzig zudem einen Wettkampftest auf dem Ruderergometer absolvieren. Unter den aufmerksamen Augen der Bundestrainer gelang ihm auf der 2000 m Strecke eine neue persönliche Bestzeit. Auf dem Wasser musste er seine Kräfte über die 6000 m Langstrecke im Feld der besten männlichen Skuller Deutschlands, die vom amtierenden Weltmeister im Einer, Oliver Zeidler, angeführt wurden, messen. Hier gelang ihm ein 30. Platz.
Für die Sportlerinnen und Sportler der Altersklasse U19 ging es bei der Langstrecke darum, sich eine gute Ausgangsposition für die Wettkämpfe der ersten Rangliste zu verschaffen. Theo Henrici, normalerweise mit Jobst Kellinghusen im Zweier ohne Steuermann unterwegs, musste sich aufgrund einer langwierigen Verletzung von Jobst Kellinghusen im Einer stellen. Mit einem 31. Platz schlug er sich achtbar. Kjell Richter, im Herbst 2022 bereits für die U19 Nationalmannschaft am Start hatte noch höhere Ziele. Mit seinem 10 Platz unter den besten Ruderern seiner Altersklasse verschaffte er sich eine gute Ausgangsposition für die kommenden Wettkämpfe.
Alina Krüger knüpfte gemeinsam mit ihrer Zweierpartnerin Nike Versace aus Hamburg an die guten Leistungen aus dem letzten Herbst an. Bis unmittelbar vor dem Ziel führten sie das Feld der Zweier der nord- und ostdeutschen Bundesländer an. Etwa 80 m vor der Ziellinie kamen sie dem Ufer durch einen Steuerfehler zu nahe und verfingen sich in einem ins Wasser hängenden Busch. Der Stopp kostete etwa 10 Sekunden und damit den Sieg. Mit nur einer Sekunde Rückstand wurden sie nach 6000 geruderten Metern hinter einer Mannschaft aus Berlin und Hamburg Zweite.
Für eine kleine Sensation sorgte die erst 16-jährige Pauline von Hobe-Gelting. In der Startreihenfolge der besten U19-Skullerinnen Deutschlands an Platz 17 gesetzt, fuhr sie im Feld der 50 Boote aus dem gesamten Bundesgebiet ein gutes und engagiertes Rennen. Zufrieden konnte sie ihr Boot verladen. Die Ergebnisse waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt. Unmittelbar vor der Abreise wurde sie plötzlich zur Siegerehrung gerufen und dort völlig überraschend als Zweite hinter Antonia Nake aus Heidelberg und vor Tjorven Schneider aus Münster geehrt. Als dann zwei Tage später die offiziellen Ergebnisse veröffentlicht wurden, stellte sich heraus, dass sich bei der Auswertung der Zeiten ein Fehler eingeschlichen hatte. Pauline von Hobe-Gelting wurde nachträglich zur Siegerin erklärt und hatte damit die gesamte nationale Konkurrenz hinter sich gelassen. Damit zog sie auch die Aufmerksamkeit von U19-Bundestrainer Adran Bretting auf sich. Auswertend stellte er fest: „Pauline war auf der Strecke gut dabei. Sie hat mir auch ruderisch gut gefallen. Ich hatte ehrlich gesagt noch nicht mit so einer Entwicklung gerechnet.“
Für die Kappelner Leistungsgruppe stehen nun bald die nächsten Höhepunkte an. In der Altersklasse U17 wird in Ratzeburg die schleswig-holsteinische Rangliste zu Besetzung der Auswahlboote ausgefahren. Die Altersklassen U23 und U19 treffen sich in Brandenburg zu Deutschen Kleinbootmeisterschaft und zur Rangliste.